Mai

Schwalbenschwanz
Papilio machaon L.

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Fundstellen (Region)  Zuchttips

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b05.jpg (20464 Byte), Schwalbenschwanz Papilio machaon

Namenserklärung
Der Name erklärt sich aus dem spitzen Fortsatz der Hinterflügel. Der sehr große Falter kann allenfalls mit dem Segelfalter verwechselt werden, der in Deutschland aber nur an ganz wenigen sehr warmen Stellen vorkommt (z.B. Kaiserstuhl). Auch die Unterseite und der Körper des Falters sind sehr schön gezeichnet (vgl. Bild links unten)

 

bild0501.jpg (18145 Byte) Besonderheit / Vorkommen :
Die Falter können - abgesehen von geschlossenen Waldgebieten - fast überall angetroffen werden, im südlichen Deutschland vereinzelt, im Norden sehr selten. Die Falter sammeln sich zu Balzzwecken besonders gerne an der Spitze grasiger Hügel. Man nennt dieses Verhalten "hill-topping" . Einige bekannte "hill-topping"-Stellen sind bei den Fundstellen weiter unten erwähnt. Kennen Sie vielleicht auch solche  Stellen ?
bild0502.jpg (13747 Byte) Futterpflanze
Die Raupen fressen an verschiedenen Doldenblütlern. Besonders im August können die Raupen der 2.Generation am Kraut von Karotten und Dill auch im Garten angetroffen werden. Da sie nur einzeln auftreten, richten sie keinen spürbaren Schaden an und sollten unbedingt geschont werden. Den gesamten  Lebenszyklus des Schwalbenschwanzes können Sie unter  | Lebenszyklus | vollständig in Bild und Text verfolgen!

Flugzeit
Der Schwalbenschwanz hat als Puppe überwintert. Die im April/Mai schlüpfenden Falter leben einige Wochen. Ab Mitte Juli, vor allem aber im August fliegt die 2.Generation, in warmen Jahren gibt es in einigen Gegenden auch noch eine 3.Generation.

Gefährdung
Der Schwalbenschwanz gilt als gefährdet, auf Grund seiner Beweglichkeit ist aber nicht mit dem Aussterben der Art zu rechnen. Die Puppen müssen - an Stengeln angeheftet - den Winter überstehen. Es gibt leider nur noch wenige naturbelassene Stellen in unserer Landschaft, wo dies möglich ist.

   

Weitere  Mai - Arten mit  Bild :                     Seitenbeginn

     
b053.jpg (8842 Byte), Waldbrettspiel Pararge aegeria b054.jpg (7846 Byte), Gelbwürfeliger Dickkopffalter Carterocephalus palaemon b055.jpg (6202 Byte), Hauhechelbläuling Polyommatus icarus Bläuling Bläulinge

Waldbrettspiel
Pararge aegeria

Der vereinzelt vorkommende, mittelgroße Falter ist ein typischer Waldschmetterling ! Ab Mitte April findet man ihn mitten im Wald an besonnten Stellen auf Blättern, fast nie auf Blüten sitzend. Es folgen bis in den Herbst weitere Generationen.

Gelbwürfeliger Dickkopffalter
Carterocephalus palaemon

Wie alle  Dickkopffalter ein  recht kleiner Schmetterling mit einem sehr schnellen Flug, den man vereinzelt beim Blütenbesuch beobachten kann. Die Oberseite ist braun mit orangegelben Flecken. Der Falter hat nur eine Generation und ist höchstens bis Ende Juni anzutreffen.

Hauhechel-Bläuling
Polyommatus icarus

Unser häufigster "Bläuling". Die Artunterscheidung bei Bläulingen ist weitgehend den Spezialisten vorbehalten ! Außerdem : Wirklich blau sind meist nur die Männchen, während die Weibchen der Art eher bräunlich gefärbt sind. Bläulinge findet man bis in den Herbst an naturnahen Stellen.

b056.jpg (9705 Byte), Würfelfleckfalter Pyrgus malvae b057.jpg (8068 Byte), Nagelfleck Aglia tau b058.jpg (7803 Byte), Nagelfleck Aglia tau

Würfelfleckfalter
Pyrgus malvae

Zählt auch auch zu den kleineren Dickkopffaltern. Der im Fluge kaum zu beobachtende  Falter setzt sich häufig auf den Boden nieder, um sich zu sonnen.. Die Grundfarbe ist schwarzbraun mit weißen Flecken. Vorkommen in naturnahen trockenen und feuchten Bereichen.

Nagelfleck
Aglia tau

In warmen Gegenden kann man den Nagelfleck schon ab Ende April in Laub- oder Mischwäldern mit Buchenbestand beobachten. Aber was heißt hier schon  "beobachten"  :  Der männliche Falter fliegt - auf der Suche nach Weibchen - unruhig in Bodennähe durch den noch lichten Wald. Sie werden fast nie das Glück haben, daß sich der Falter niedersetzt und sich in Ruhe betrachten läßt. Wenn Sie also mitten im Wald einen relativ großen, orangebraunen Falter mit diesem Verhalten sehen, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Nagelfleck!

  

   

Weitere Mai - Arten  Aktuelle Beobachtungen finden Sie im |Tagebuch|  (oben)            Seitenbeginn

     
  Alle Falterüberwinterer (Kl. Fuchs, Zitronenfalter, Tagpfauenauge, C-Falter, Trauermantel, Gr. Fuchs) sind immer noch anzutreffen. Ihr Aussehen wird immer blasser, die Flügel immer zerzauster ( man bezeichnet sie als   "abgeflogen")

Die Weißlinge (Rapsweißling, Gr. und Kl.Kohlweißling) sind nun häufig zu beobachten, ebenso ist der Mai die Hauptflugzeit der Frühlingsgeneration des Landkärtchens und des Aurorafalters.
  Im Juli findet sich ein Bild des Milchfleck-Mohrenfalters. Ab Mitte fliegt ein sehr ähnlicher Falter (dunkelbraun mit rostroten Flecken und darin kleine Augenflecken), der Rundaugen-Mohrenfalter (Erebia medusa).
  Bereits ab Mitte April, spätestens im Mai  können erste, einzelne eingewanderte Distelfalter beobachtet werden. Genaueres über Distelfalter erfahren Sie in | Juni | oder |August| .
  Auch der Admiral, ein Wanderfalter, kann ab Mitte April, also auch im  Mai vereinzelt beobachtet werden.
     

Beobachtungstips für  Mai                              Seitenbeginn

     
Anfänger : Um den Schwalbenschwanz im Monat Mai zu beobachten, sollte man am besten grasige Hügel- oder Bergkuppen aufsuchen, z.B. auch Burgen. Die Falter  fallen durch ihre Größe und gelbschwarze Färbung auf. In ihrem Balzverhalten verfolgen sie sich gegenseitig, setzen sich dazwischen immer wieder auf den Boden oder auf Stauden . Wenn man sich vorsichtig "anschleicht", kann man sie gut aus der Nähe betrachten. Bekannte "hill-topping"-Stellen  vgl. Fundstellen
Fortgeschrittene : Wahrscheinlich haben sie noch nie einen Nagelfleck-Falter (Aglia tau) in der Natur gesehen : Die männlichen Falter dieser zu den Nachtfaltern zählenden Art können sie an sonnigen Maitagen tagsüber in mit Buchen durchsetzen Wäldern antreffen : Sie beobachten einen relativ großen, orangebraunen Falter, der rastlos durch den Buchenwald flattert, ohne je Blüten zu besuchen. Erklärung: Die Männchen sind auf der Suche nach den Weibchen, geleitet von den Düften (Pheromeren), welche die Weibchen verbreiten. Da die Falter keine Nahrung aufnehmen können, werden keine Blüten besucht und so ist der Falter kaum genau aus der Nähe zu beobachten . Er lebt nur wenige Tage. Zu dieser Jahreszeit sind keine anderen "großen orangebraunen Falter" mitten im Wald unterwegs und so ist eine verläßliche Bestimmung trotzdem möglich . (Der Versuch, zur exakten Bestimmung die Falter mit dem Netz einzufangen, ist mir ein paarmal geglückt : Jedesmal handelte es sich um den Nagelfleck).

Bemerkung : Nach dem gleichen Prinzip wird in Weinbergen Schädlings-
schutz betrieben. Durch künstliche Pheromene, die rund um den Weinberg angebracht werden, verwirrt man die Männchen und diese finden nicht mehr so erfolgreich die Weibchen (eigentlich gemein, oder ?)

    

Fundstellen   ( bevorzugt Region Saulgau / Oberschwaben / Schwäb.Alb) :        Seitenbeginn

Schwalbenschwanz

Typische "Hilltopping"-Stellen (vgl. oben) sind :
Hegau-Hügel bei Singen
Burgruine Neuffen/ bei Kirchheim/Teck
Kappelberg bei Stuttgart
Limburg ( Hügel bei Weilheim, westlich Autobahnausfahrt Aichelberg, A8)

Waldbrettspiel
Nagelfleck
Mischwälder der Region,  Nagelfleck besonders in den Buchenhangwäldern der Schwäbishen Alb
Gelbwürf.Dickkopff.
Würfelfleckfalter
Aurorafalter
Landkärtchen
Diese Falter findet man in unserer Region vor allem in auf feuchteren Wiesen, z.B. im Federseeried, Pfrunger Ried, Booser Ried.
Aber auch sonnigen Tälern der Schwäbischen Alb sind sie anzutreffen!
Hauhechel-Bläuling Eher an trockeneren Bereichen, an Böschungen . Bei Saulgau z.B. beim   Glockeneich-Hang östlich.  Häufig auch auf mageren Hängen der Schwäbishen Alb.
    

Hinweise auf Zuchtmöglichkeiten :            zum Seitenbeginn

    Anleitungen zur Schmetterlingszucht siehe oben unter   | Zucht |
"Brennesselraupen" Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge und Landkärtchen sind am Beginn des Monats noch eher mit der Eiablage an Brennesseln beschäftigt. Gegen Ende des Monats wird man am ehesten Raupen des Kleinen Fuchses finden.
Schwalbenschwanz Eiablegende Weibchen erkennt man sofort daran, daß der Falter suchend in Bodennähe umherfliegt, ohne sich um Blüten zu kümmern. Setzt sich der Falter auf einen Doldenblütler, kann man anschließend nachschauen, ob ein Ei abgelegt wurde.
Nachtfalterraupen Durch Zufall werden Sie gelegentlich ( bei gezielter Suche öfters ) Nachtfalterraupen finden. Deren Zucht erfordert viel Wissen (Artbestimmung etc.), wobei ich Ihnen im Rahmen meiner Möglichkeiten gerne helfe . Vgl. auch  | Zucht | .