Lebenszyklus des  Schwalbenschwanzes 
  (Papilio machaon)

Schwalbenschwanz Papilio machaon Swallowtail Oberseite  Schmetterling

Hier soll die Entwicklung dieses sehr schönen, aber in vielen Gegenden Deutschlands selten gewordenen Schmetterlings dargestellt werden. Während der Schmetterling selber sich allgemeiner Beliebtheit erfreut, sieht es mit den Raupen schon anders aus. Aus Unkenntnis werden die auch im Garten vorkommenden Raupen verfolgt.

 Raupe Schwalbenschwanz Papilio machaon Swallowtail

Die eigentlich auffällige und unverwechselbare Raupe (weiter unten sieht man eine andere Farbvariante) wird meist nicht erkannt. Als Futterpflanze nimmt sie fast alle Doldenblütler an, z.B. Wilde Möhre, Pastinak, Kleine Bibernelle sowie ihre kultivierten Verwandten wie Gartenmöhre, Dill, Petersilie, Fenchel, ....  Da die Raupen einzeln auftreten, richten sie keinen spürbaren Schaden an und sollten unbedingt geschont werden.

Schwalbenschwanz Papilio machaon Swallowtail  Paarung

Zwei Falter haben sich zur Paarung eingefunden

Schwalbenschwanz Papilio machaon Swallowtail  Wilde Möhre Daucus carota

Dieses Bild zeigt die in der freien Natur vorkommende, durchaus häufige Wilde Möhre. Auch die übrigen Futterpflanzen des Schwalbenschwanzes sind meist nicht selten . Der Faktor  Raupenfutterpflanze kann als nicht der Grund für die Seltenheit des Schwalbenschwanzes sein . Auf die wirklichen Gründe wird weiter unten näher eingegangen.

Schwalbenschwanz Papilio machaon Swallowtail  Eiablage

Hier ein Weibchen bei der Eiablage - der Hinterkörper wird in typischer Weise gekrümmt.

Schwalbenschwanz Papilio machaon Swallowtail  Ei

Das Ei wird an der späteren Futterpflanze einzeln angeheftet - das hier gezeigte Ei hat sich bereits verfärbt - das Schlüpfen des Räupchens steht also kurz bevor!

Schwalbenschwanz Papilio machaon Swallowtail  Jungraupe

Diese Jungraupe ist ca. 8mm lang - charakteristisch ist der weiße Fleck in der Mitte oben.

Schwalbenschwanz Papilio machaon Swallowtail  Halberwachsene Raupe

Die halberwachsene Raupe ähnelt im Aussehen schon deutlich der erwachsenen Raupe (vgl. Bild unten und Bild weiter oben)

Schwalbenschwanz Papilio machaon Swallowtail   Raupe zur Verpuppung aufgehängt

Vor der Verpuppung gibt die Raupe einen flüssigen Kot ab, kriecht stundenlang unruhig umher, bis sie sich schließlich an einem beigefügten, fast senkrecht stehenden Stängel am Körperende befestigt und sich im oberen Drittel mit einem Faden anbindet.

Schwalbenschwanz Papilio machaon Swallowtail   Verpuppungsvorgang

Die Verpuppung ist die letzte Form der Häutung. Die Raupenhaut platzt - das nebenstehende Bild ist wenige Sekunden nach diesem Vorgang aufgenommen. Durch heftige Hin- und Herbewegungen wird die Haut abgestreift und es erscheint die noch weiche, grüne Puppe. . Im weichen Zustand ist die Puppe sehr empfindlich und sollte nicht angefasst werden.

Schwalbenschwanz Papilio machaon Swallowtail  grüne Puppe

Zur Verpuppung heftet sich die Raupe an einem Stängel fest. In diesem Stadium überwintern die Puppen der 2. (oder 3.) Generation. Die Angewohnheit der Menschen, im Herbst in Feld und Garten "aufzuräumen" (alles wird abgemäht, umgegraben), vernichtet viele  Puppen ! Nur an ganz wenigen Stellen (z.B. Kiesgruben, steile Hänge)   bleiben die Stängel stehen. Etwas mehr "Unordnung" und "Wilde Natur" würde nicht nur dem Schwalbenschwanz helfen.

Schwalbenschwanz Papilio machaon Swallowtail    Graubraune Puppe

Während oben die grüne Variante der Puppe gezeigt wird, gibt es auch noch eine graubraune Variante. Die in vielen Büchern aufgestellte Behauptung, dass die Sommerpuppen grün, die überwinternden  Herbstpuppen jedoch graubraun sind, wird durch meine eigenen Erfahrungen n i c h t bestätigt.  Insgesamt habe ich aber festgestellt, dass die grüne Variante deutlich häufiger ist.

Schwalbenschwanz Papilio machaon Swallowtail    parasitierte Puppe

Nicht aus jeder Puppe schlüpft ein Falter - an der Färbung im oberen Teil kann man erkennen, dass die Puppe parasitiert ist.  Manchmal verlassen die Parasiten (Larven anderer Insekten wie Schlupfwespen, Raupenfliegen, ...) schon die Raupe, manchmal auch erst die Puppe.

Schwalbenschwanz Papilio machaon Swallowtail   Puppe vor Schlupf

Ein Vorteil der Tagfalterzucht gegenüber der Nachtfalterzucht besteht darin, dass man das bevorstehende Schlüpfen des Falters fast auf den Tag genau vorhersagen kann - kurz vor dem Schlüpfen sieht man schon die Flügelzeichnung durch die Puppenhülle durchscheinen !   Übrigens :  Eine Zucht mit dem Ziel, Falter für eine Sammlung zu erhalten, ist heutzutage in keiner Weise zu verantworten.           Zur rechtlichen Situation   vgl. Link  | Zucht |  oben.

Schwalbenschwanz Papilio machaon Swallowtail   Falter beim Schlupf

Glück und oft stundenlange Geduld ist erforderlich, um den Moment im Bild festzuhalten, in dem der Falter aus der Puppenhülle schlüpft. Plötzlich platzt die Puppenhülle und der Falter schiebt sich aus der Hülle heraus. Das kann in wenigen Sekunden vorbei sein.

Schwalbenschwanz Papilio machaon Swallowtail   Falter beim Schlupf

Beim frisch geschlüpften Falter sind die Flügel zunächst noch sehr klein, sie müssen sich erst entfalten. Bei jeder Zucht von Schmetterlingen ist es entscheidend, dafür zu sorgen, dass der Falter irgendwo hochklettern und sich frei aufhängen kann (wenn Puppen auf dem Boden eines Behälters liegen, sollte man dem schlüpfenden Falter die Gelegenheit geben, z.B. an rauem Küchenpapier hochzuklettern).

Schwalbenschwanz Papilio machaon Swallowtail   Falter beim Schlupf

Nach ca. einer halben Stunde sind die Flügel fast vollständig entfaltet, der Falter braucht jetzt aber noch weitere ein bis zwei Stunden Ruhe, bis die Flügel erhärtet sind. Dann ist der flugbereit und wird (hoffentlich !) in die Freiheit entlassen ( Da der Falter sehr flugstark ist, findet er von allein in ein ihm genehmes Biotop). Diese Zeit ist natürlich ideal zum Fotografieren des Falters - er fliegt nicht weg und die Farben sind noch sehr frisch.

Schwalbenschwanz Papilio machaon Swallowtail   Unterseite

Nicht nur die Oberseite des Schwalbenschwanzes (siehe oben erstes Bild), sondern auch die Unterseite ist von bemerkenswerter Schönheit, selbst der Körper zeigt die schöne Zeichnung.

Mögen diese Bilder die Bereitschaft fördern, zur Erhaltung unserer noch reichen Falterwelt beizutragen. Was zu tun ist, wissen wir. Wir müssen nur bereit sein, dafür auch gewisse Opfer zu bringen.

Schwalbenschwanz Papilio machaon Swallowtail   Falter von Hornisse erbeutet

Nicht verschwiegen werden soll das Lebensende - es kann auf sehr verschiedene Arten erfolgen - hier erbeutet von einer Hornisse.